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Verwaltungsaustausch zwischen Straßburg und Karlsruhe

Eingespielte Teams beider Verwaltungen treffen sich

Verwaltungsaustausch Strasbourg - Karlsruhe / Workshop 3, Wirtschaft © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Am vergangenen Montag, 12. Juni, haben sich die Verwaltungen der Städte Karlsruhe und Straßburg für einen gemeinsamem Austausch im Karlsruher Rathaus getroffen. Unter dem Titel "Transformation der urbanen Strukturen - Verwaltungaustausch Karlsruhe - Strasbourg" ging es inhaltlich dabei in drei parallelen Workshops um die Themen Innenstadtentwicklung, Klimaanpassung und Wirtschaftsentwicklung. Deren Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt.

Bei gleichlautenden Herausforderungen diesseits und jenseits des Rheins, wie der Corona-Pandemie, Klimaanpassungsstrategien oder dem Krieg in der Ukraine, scheint der grenzüberschreitende Austausch notwendiger denn je. Bei der Konferenz trafen sich knapp 60 Teilnehmende der beiden Stadtverwaltungen sowie Abgeordnete und Vertreter regionaler Eurodistrikte – und weiterer regionaler Organisationen, um über die Zusammenarbeit am Oberrhein zu diskutieren.

"Wenn die grenznahe Nachbarschaft gut funktioniert, kann man auch die Zusammenarbeit im gemeinsamen Europa gut vertreten vor den Bürgerinnen und Bürgern", sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zum Auftakt der Konferenz. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit habe auch grundsätzlich mit den deutsch-französischen Beziehungen zu tun, ergänzte Mentrup. Erstmals Anfang März 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, trafen sich Delegationen aus Straßburg und Karlsruhe zum gemeinsamen Verwaltungsaustausch – mit dem Ziel, eine neue strategische Partnerschaft zu etablieren, welche die Sichtbarkeit der beiden Städte am Oberrhein und auf europäische Ebene erhöhen soll. Angedacht auch als langfristig angelegter Wissensaustausch beider Städte.

Seit September 2020 wird das Vorhaben der "Eurometropole Strasbourg" und der Stadt Karlsruhe – auch finanziell – gefördert durch das Walter-Hallstein-Programm der Baden-Württemberg-Stiftung. In Vertretung der Oberbürgermeisterin von Straßburg, Jeanne Barseghian - die zum gleichen Zeitpunkt gemeinsame Interessen beim Ausbau der  Schienenverbindungen am Oberrhein in Brüssel vertrat - sprach die Stadträtin und Vize-Präsidentin der Eurometropole Strasbourg, Anne-Marie Jean, zu der Konferenz im Bürgersaal des Rathauses von Karlsruhe.

Jean zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit der beiden Städte. Es bestehe "der Wille zu gemeinsamen Antworten auf die bestehenden Herausforderungen; sowohl für die beiden Städte, als auch die gesamte Region am Oberrhein", sagte sie. Dies spiegele sich auch etwa in einem jüngst verabschiedeten gemeinsamen Manifest zum Schienenverkehr am Oberrhein wider.

Inhaltlich ging es in den Workshops um ähnliche Herausforderungen bei der Neugestaltung freiwerdender Flächen in der Innenstadt; etwa in Karlsruhe nach der Fertigstellung des Stadtbahntunnels im Zuge der Kombilösung – und in Straßburg mit der Neuordnung des oberirdischen Straßenbahnnetzes. Dabei kam auch zur Sprache, wie beide Städte mit dem ruhenden Verkehr in der Innenstadt und dem Thema Parken als stete Herausforderung umgehen. Die Teilnehmenden des Workshops zur Klimaanpassung zeigten sich guten Mutes, dass der Austausch beider Städte auch weitergeht. So gibt es, sowohl in Straßburg als auch in Karlsruhe, einen Stadtplan "für heiße Tage". Die pro-aktiven Überlegungen zu Klimaanpassungsstrategien in beiden Städten ähneln sich.

„Wir haben in vielen Feldern die gleichen Sorgen und Anliegen“, sagte Anne-Marie Jean, als Vertreterin der Eurometropole Strasbourg. Für OB Mentrup verfestigte sich der Eindruck, dass es „bereits eingespielte Teams der beiden Stadtverwaltung sind, die sich getroffen haben.“ Beide Städte seien vergleichbar, man könne aber auch gut voneinander lernen, es tue gut über den Tellerrand zu schauen – und es lohne sich „wenn nicht nur die Politik miteinander diskutiert.“

Anne-Marie Jean resümierte: „Weitermachen, lasst uns einfach weitermachen“.

 

Die Sprecher der drei Workshops:

  • Prof. Anke Karmann-Woessner, Leiterin Stadtplanungsamt der Stadt Karlsruhe
  • Eric Chenderowsky, Direktor für Stadtplanung und Territorien Stadt/Eurometropole Strasbourg
  • Dr. Julia Hackenbruch, stv. Leiterin beim Amt für Umwelt und Arbeitsschutz Karlsruhe
  • Michael Lux, Klimaschutzplanbeauftragter Stadt/Eurometropole Strasbourg
  • Ralf Eichhorn, Bereichsleiter bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe
  • Philippe Portelli, Leiter der Abteilung Hochschulbildung, Forschung und Innovation Stadt/Eurometropole Strasbourg

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